Über uns
Der CSD (Christopher Street Day) und seine Geschichte:
Im Jahre 1969 leisteten erstmals queere* Menschen systematisch Widerstand gegen staatliche Diskriminierung und Repression:
Es kam nach einer Polizei-Razzia in der Bar "Stonewall Inn" in der Christopher Street des New Yorker Bezirks Greenwich Village zu dreitägigen, massiven Protesten der queeren* Community.
| In Erinnerung an diese Ereignisse finden seitdem in aller Welt jährliche politische Paraden statt, die Christopher Street Days (CSD's) bzw. Gay Pride Paraden |
CSD Wendland und seine Identität:
Wie ist die Situation heute?
Selbst nach über 50 Jahren seit den obigen Ereignissen ist es für queere Menschen gerade auf dem Land noch immer nicht selbstverständlich, sich zu seiner eigenen sexuellen Identität zu bekennen.
Wer sind wir, was wollen wir?
Der CSD Wendland (2019: CSD Wendland-Altmark) wird getragen und organisiert von einer Gruppe Menschen aus dem Wendland und der Altmark. | Wer? Wo? Was? |
Unter Mitnahme der Bevölkerung setzen wir uns dafür ein, dass alle Menschen dieser Region und natürlich auch darüber hinaus, unabhängig von ihrer Herkunft, Religion und insbesondere ihrer sexuellen Identität gleichberechtigt leben können.
Wir - der CSD Wendland - begreifen uns nicht als Randgruppe in der Gesellschaft, sondern als gleichberechtigte Menschen. Wir brauchen uns insbesondere wegen unserer sexuellen Identität nicht zu verstecken.
Das Team 2020:
Was machen wir?
Hierbei arbeitet der CSD Wendland zusammen mit Gruppen und Vereinigungen vergleichbarer Zielsetzung.
Wie sind wir organisiert?
Der CSD Wendland ist in keiner Gesellschaftsform organisiert. Die aktiv beteiligten Personen bestimmen konsensorientiert die politische Zielrichtung und Ausgestaltung der CSD Wendland Demonstration.
Seit wann gibt es uns?
2013 wurde erstmals eine CSD Wendland Demonstration organisiert und durchgeführt im Rahmen der "Schwulen Landpartie" des damaligen Herrenhaus Salderatzen.
Seitdem öffnete sich die CSD Wendland Organisation allen Interessierten der Region. Es fand jährlich die CSD Wendland Demonstration mit Ausgangspunkt in Salderatzen statt, so zuletzt auch 2020.
CSD Wendland und seine allgemeinen Ziele:
Aufklärung
Gerade in der ländlichen Region wie dem Wendland trifft die Aussage "Allein schon das Bekenntnis zur Homosexualität ist politisch." nach wie vor zu.
Daher setzt sich der CSD Wendland das Ziel,
- die Allgemeinheit mit der Tatsache von Sexualität als Eigenschaft des Menschen zu konfrontieren und dieses zum Gesprächsthema zu erheben,
- die weit verbreiteten Vorurteile über LSBTIQH (Lesben, Schwule, bi-, trans-, inter- und heterosexuelle) Menschen abzubauen,
- der Allgemeinheit die Erkenntnis zu vermitteln, dass homo-, bi, trans-, inter- oder heterosexuelles Empfinden und Verhalten gleichwertige Ausprägungen der menschlichen Sexualität sind.
Über das allgemeine Aufklärungsziel hinaus verfolgen wir das Ziel, eine nach wie vor bestehende gesetzliche Benachteiligung von Menschen aufzuheben:
Selbstbestimmungsrecht für Trans*Menschen
Die "Ampel"-Bundesregierung hat die Schaffung eines Selbstbestimmungsgesetzes vereinbart. Nun aber ist es höchste Zeit, dass dieses unter enger Einbeziehung der bestehenden Fachverbände auch umgesetzt wird. Ob trans* Menschen ihren Vornamen und Geschlechtseintrag ändern dürfen, hängt nach dem alten, menschenfeindlichen "Transsexuellengesetz" (TSG) von der Entscheidung anderer Personen ab. Ein neues Selbstbestimmungsgesetz muss sicherstellen, dass trans* Menschen mit einer persönlichen Erklärung vor dem Standesamt eine Änderung des Geschlechtseintrages erreichen können.
Ergänzung des Artikel 3 Grundgesetz um die Merkmale "sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität"
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Nur durch diese Ergänzung kann eine volle rechtliche Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen erreicht werden.
Der erweiterte Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes muss in Zukunft klarstellen: "Niemand darf wegen... seiner sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität... benachteiligt oder bevorzugt werden."
Diese im Juni 2018 im Bundesrat und zuletzt im Deutschen Bundestag erneut angestoßene Erweiterung ist zwingend erforderlich, damit Lesben, Schwule, trans- und intergeschlechtliche Menschen in der Rechtsprechung und Gesetzgebung nicht mehr als Bürger zweiter Klasse behandelt werden können.
"Die sind doch pervers!" ist eine Aussage einer Anwohnerin in Salderatzen, Wendland. |